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Kulturschock Vietnam

Bettler liegen auf dem Boden. Die einen sind verstümmelt, die anderen sind Frauen mit Kindern deren Arme oder Beine gebrochen sind.

Babys liegen ruhig neben der Mutter auf dem Asphalt und rühren sich nicht – zu ruhig, als würden sie schlafen. Ein grausamer Anblick. Ich möchte den Frauen ein wenig Geld geben, aber helfe ich ihnen damit wirklich – helfe ich vor allem den Kindern?

 

Zuvor hatten wir in dem Buch Kulturschock Vietnam gelesen, was alles für grausame und gemeine Dinge passieren, um Geld zu erbetteln.

Frauen „borgen“ sich für ein kleines Entgelt die Kinder armer Familien aus und stellen sie mit Schlaftabletten ruhig, das würde die Ruhe der Babys auf dem Boden erklären.

Anderen Kindern werden Arme und Beine gebrochen, um Geld für Operationen zu erbetteln. Oftmals sorgt man dafür, dass die Gliedmaßen falsch zusammenwachsen, damit die Verkrüppelung nach einem Kriegsleiden aussieht. Andere fügen Verletzungen zu und pflanzen Haare in die Wunden ein, …

Ich wurde unsicher und wollte keinesfalls solchen Leuten Geld geben, damit sie ihr bestialisches Teufelswerk als Erwerbsquelle weiter ausbauen wollten. Es war Weihnachten und an solchen Tagen sind westliche Touristen spendabel, dass wissen solche „Menschen“.

Mit einem flauen Gefühl folgten wir weiter im Gedränge zur Kirche hin, bis es nicht mehr weiter ging.

Uns ist heute noch unklar, was die Menschen hierherführte. Wir dachten an einen Gottesdienst, aber die Kirche war geschlossen. Außer, dass es einigen einen riesigen Spaß bereitete, Leute im Gedränge zum Stürzen zu bringen, konnte ich keinen Sinn erkennen. Auch wir wurden des Öfteren geschubst und ich merkte, wie die Wut immer mehr in mir stieg.

Noch einmal vorbei an den Bettlern, die von Glück reden konnten, dass sie nicht zertrampelt wurden. Es war schon ein scheußliches Gefühl, nicht zu wissen, ob man helfen sollte.

 

Zurück im Queen Café trafen wir einen der Franzosen wieder. Mit ihm gingen wir in die „heißeste Bar“ in Hanoi, wie es hieß – das Apocalypse Now!

Claudia gefiel es gut, ich war weniger begeistert. Für mich war es nur sehr laut, sehr teuer und sehr ungemütlich. Ich bin halt doch eher ein Cowboy und kein Discotyp.

Nach langem Verhandeln brachte uns dann derselbe Cyclofahrer wieder zurück, der uns auch herbrachte.

 

Nach zwei Stunden Schlaf fiel es uns schon schwer, schon um 6 Uhr wieder aufzustehen, aber wir wollten es ja nicht anders. Noch am Vorabend hatten wir uns im Queen Café für eine Tagestour eingetragen.

Wohin – das wirst du im nächsten Beitrag erfahren.

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